Über die
Rathausgalerie

Die Rathausgalerie im Münchner Rathaus liegt zentral am Marienplatz. Mit 750 qm ist die historische Halle von 1905 einer der größten und bestbesuchten Kunstorte der Stadt. Hier werden von März bis November Ausstellungen zeitgenössischer Kunst gezeigt, die spannende Einblicke in die Münchner Kunstszene bieten und deren Qualität und Vielfalt zeigen. Verantwortlich für das kuratierte Programm ist Nina Oswald für das Kulturreferat der Landeshauptstadt München.

Foto: Der rötliche Marmorbrunnen steht im Zentrum der Halle auf einem schwarz-weißen Fliesenfußboden. Dahinter öffnen fünf Torbögen mit grauen Granitpfeilern den Durchgang zu einem weiteren Raum. Transparente hellgelbe und rosafarbene Vorhänge hängen zwis

Ausstellung Ayzit Bostan Raumansicht, Foto: Fabian Frinzel

Die Rathausgalerie ist ein Ort des Verweilens. Als ehemalige Kassenhalle im Neuen Rathaus ist die Rathausgalerie ein Raum voller Zitate aus vergangenen Epochen: Die beeindruckende Lichtkuppel, das marmorne Brunnenbecken, die mit Kapitellen geschmückten Säulen unter den großen Rundbögen und die prägnanten und noch originalen Fliesen aus der Entstehungszeit mit ihren schwarz-weißen Ornamenten.

Hier wird Kunst zum Erlebnis mit Veranstaltungen für alle Interessierten: Begegnungen und Gespräche mit Künstler*innen und Kurator*innen, Führungen, Performances, Workshops und Projekte für alle Altersgruppen bieten einen individuellen Einstieg in die Themen der Ausstellung.

Foto der Rathausgalerie: Ausschnitt mit schwarz-weiß gefließtem Boden. Auf der linken Seite ist ein Teil des rotfarbenen Brunnenbeckens zu erkennen.

© Fabian Frinzel

Historische Uhr mit goldenen verzierten Zeigern. Das Ziffernblatt ist in den Farben rot, weiß, schwarz und blau gehalten. Ein Schriftzug in historischer Schrift umrandet das Ziffernblatt mit den Worten: An jedem Tag  die Stunden bringen Wonne und Wunden

Historische Uhr der früheren Kassenhalle, Foto: Priscillia Grubo

Foto: Ein Gang mit weißem Deckengewölbe führt zu einer weißen Wand am Ende des Gangs. Auf beiden Seiten wird das Gewölbe von jeweils 4 grauen Granitpfeilern getragen.

Blick in Gewölbegang der Rathausgalerie, Foto: Fabian Frinzel

Zur Geschichte

Die heutige Rathausgalerie befindet sich im Neuen Rathaus am Marienplatz, das 1867 bis 1909 in drei Bauabschnitten nach Plänen des Architekten Georg von Hauberrisser im neogotischen Baustil entstand. Das Neue Rathaus ist Sitz des Oberbürgermeisters, des Stadtrates und Hauptsitz der Stadtverwaltung München.

Zur Entstehungszeit befand sich in den Räumen der Rathausgalerie die Kassenhalle mit der sogenannten Stadthauptkasse. Sie wurde im letzten Bauabschnitt (1898 bis 1905) gebaut. Damit war sie die zentrale Anlaufstelle der Münchner Bürger*innen, denn bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts mussten Steuern und Gebühren der Stadt bar bezahlt werden.

Foto: Ein Gang mit weißem Deckengewölbe führt zu einer Holztür am Ende des Gangs. Auf der linken Seite tragen öffnen sich vier Bogendurchgänge in einen weiteren Teil des Raumes, durch eine Fensterfront auf der rechten Seite fällt Licht in den Gang.

Raumansicht Rathausgalerie, Foto: Fabian Frinzel

In gewisser Hinsicht war die Halle schon immer auch ein Ort für die Kunst: nicht nur aufgrund des Marmorbrunnens, dessen Künstler heute unbekannt ist, sondern auch wegen der Glaskuppel, die den großen Kassenhof überspannt. Bis zu seiner vollständigen Zerstörung während des zweiten Weltkriegs war dieses Glasdach mit Entwürfen des Künstlers Waldemar Kolmsperger der Ältere ausgestattet, der unter anderem an der Ausmalung der bayerischen Schlösser Hohenschwangau und Neuschwanstein beteiligt war.

Im Zentrum befand sich ein Bild mit dem Titel „Monachia verteilt gemeinsam mit dem Münchner Kindl einen Goldregen“. Eigentlich hatte der Künstler geplant, an den vier Seiten des Daches noch jeweils die einzelnen Abteilungen des städtischen Haushaltes darzustellen. Stattdessen wurde er dann mit der Darstellung des Oktoberfests und städtischer Wohltätigkeitsstiftungen und -anstalten beauftragt, die als Sinnbilder dienen sollten für die Einnahmen und Ausgaben der Stadtverwaltung.

Um den Kassenhof gruppierten sich ursprünglich auf beiden Seiten die Kassenräume und an der rückwärtigen Stirnseite befand sich das Büro des Stadthauptkassiers, von dem aus der einzige Zugang zum Tresor führte. Diese Innenausstattung wurde entfernt, doch im Zentrum der Halle steht nach wie vor der Marmorbrunnen, flankiert zu beiden Seiten von 20 Granitsäulen und -pfeilern mit Treuchtlinger Jurakalk-Basen und -Kapitälen. Über dem Eingang erinnert eine steinerne Halbfigur, die den Kassenboten mit einem Geldsack darstellt, an die ursprüngliche Nutzung dieses Ortes.

Skulptur aus Stein: Das Halbkörperporträt eines Geldboten der früheren Kassenhalle tritt aus einem ovalen Rahmen hervor. Der bärtige Mann hebt mit der rechten Hand seine Mütze zum Gruß. In der linken Hand hält einen Sack mit Münzen. Sein Umhang mit Puffär

Skulptur des Geldboten der Kassenhalle über dem Eingang zur Rathausgalerie,
Foto: Priscillia Grubo

Von der Kassenhalle zum Ausstellungsraum

In den 70er Jahren stellte die Stadtkämmerei den Kassenbetrieb im Rathaus endgültig ein. Aufgrund ihrer einzigartigen Architektur bemühte sich vor allem die Kunstszene unterstützt vom Stadtrat darum, die leerstehende Halle zu nutzen. Der Antrag „Situation der Bildenden Künste in München“ wurde am 20. Dezember 1979 im Stadtrat beschlossen und damit zum Gründungsbeschluss für die Rathausgalerie. Bereits im Dezember 1979 wurde die Ausstellung „Münchner Künstler im Rathaus“ mit über 300 Arbeiten von 121 Münchner Künstler*innen gezeigt, organisiert von dem Künstler Alfred Darda mit Unterstützung des damaligen Kulturreferenten Jürgen Kolbe sowie des Berufsverbands Bildender Künstler – damit war die Rathausgalerie als Ausstellungsort für zeitgenössische Kunst geboren.

In den ersten Jahren wurde noch eine große Bandbreite von sehr unterschiedlichen Ausstellungsformaten gezeigt, bis Peter Pinnau, vom Kulturreferat als verantwortlicher Leiter der Rathausgalerie ernannt, mit seinem Konzept die Rathausgalerie zu einem Ort für Münchner Künstler*innen machte. Im Jahr 2009 übernahm Johannes Muggenthaler die Leitung, seit Januar 2023 ist Nina Oswald im Kulturreferat für das künstlerische Programm der Rathausgalerie zuständig.

Quellen

Huber, Brigitte: Das Neue Rathaus in München. Georg von Hauberrisser (1841–1922) und sein Hauptwerk. Ebenhausen bei München 2006

Kotteder, Franz: Immer wieder schön. 30 Jahre Rathausgalerie. In: Pinnau, Peter: Kat. Ausst. 30 Jahre Kunst in der Rathausgalerie, 03.04.2009–30.04.2009. München 2009

Küppers, Hans-Georg: Kunst im Herzen der Stadt. In: Pinnau, Peter: Kat. Ausst. 30 Jahre Kunst in der Rathausgalerie, 03.04.2009–30.04.2009. München 2009

Stadtkämmerei der Landeshauptstadt München (Hrsg.): Geschichte der Stadtkämmerei München im 19. und 20.Jahrhundert, 2000 (Autorin: Rädlinger, Christine)

Foto: Im Zentrum der Rathausgalerie steht der rötliche Mamorbrunnen auf schwarz-weißen Fliesen. 10 graue Granitpfeiler und -säulen flankieren den Brunnen von allen Seiten. Ein Glasdach überspannt den gesamten Raum.

Raumansicht Rathausgalerie, Foto: Fabian Frinzel

Künstler*innen 2009 bis 2024

Luzi Gross
Beate Engl
Justin Lieberman
Pancho Schlehhuber
Ayzit Bostan
Corbinian Böhm
Michael Gruber
Daniel Man
Serena Ferraro
Sebastian Giussani
Kay Winkler
Mykola Ridnyi
Yarema Malashchuk
Roman Khimei
Daniil Revkovskiy
Andriy Rachinskiy
Iryna Kudria
Ksenia Hnylytska
Lada Nakonechna
Paul Gehrmann
Lena von Geyso
Bohdana-Yaryna Topilko
Hyojoo Jung
Eunji Seo
Youngjung Lee
Minjae Lee
Younjin Yi
Youlee Ku
Siyoung Kim
Tina Hudelmaier
Albert Weis
Burkard Blümlein
Patrizia Wich
Sofi Zezmer
Mathias Hirtreiter
Anna Lea Hucht
Paul Albert Leitner
Gregor Passens
Angela Fechter
Karin Kneffel
Martin Spengler
Felix Rehfeld
Melanie Siegel
Maria Schulze
Daniel Behrendt
Stefan Winter
Fumio Yasuda
Mariko Takahashi
Uli Aigner
Gilbert Bretterbauer
Sylvia Eckermann
Manfred Erjatz
Judith Fegerl
Leonie Felle
Sofia Goscinski
Tina Haase
Marlene Haring
Gregor Hildebrandt
Leopold Kessler
Brigitte Kowanz
Hans Kupelwieser
Sonia Leimer
Michaela Melian
Olaf Metzel
Werner Reiterer
Anne Schneider
Toni Schmale
Esther Stocker
Jochen Traar
Timm Ulrichs
Franz West
Claudia Wieser
Stefan Wischnewski
Heimo Zobernig
Sabine Kienzer
Boban Andjelkovic
Thomas Kilpper
Alix Stadtbäumer
Jess Walter
Klaus Mecherlein
Isabelle Dyckerhoff
Nele Ströbel
Venske & Spänle
Maren Strack
Gerd Winner
Thomas Huber
Wolfgang Aichner
Stefan Hunstein
Edgar Ende
Mac Zimmermann
Fritz Hörauf
Peter Boerboom
Gabriele Obermaier
Carola Vogt
Silke Witzsch
Regina Schmeken
Ken Brown
Essi Utriainen
Oliver Westerbarkey
Andréas Lang
Sofie Bird Møller
Ludwig Arnold
Hermann Bigelmayer
Doris Hadersdorfer
Doris Hahlweg
Theresia Hefele
Carolina Kreusch
King Kong Kabinett
Eva Schöffel
Angela Fechter
Sandra Filic
Paul Albert Leitner
Stefan Winter
Wolfgang Ellenrieder
Jana Gunstheimer
Benedikt Hipp
Thomas Rentmeister
Veronika Veit
Burkard Blümlein
Florian Froese-Peeck
Gregor Passens
Maria & Neda Ploskow
Bettina Speckner
Christine Tanqueray
Oliver Westerbarkey
Scarlet Berner
Manfred Erjautz
Susanne Kraus
Patricia London Ante Paris

Stansilav Vajce
Franziska Wolff
Kirsten Zeitz
Sid Gastl
Bettina Scholz
Franz Wanner
Tina Hudelmaier
Maresa Bucher
Johannes Muggenthaler
Katja Rid
Dörthe Bäumer
Birthe Blauth
Augusta Laar
Michael von Hassel
Jagoda Bednarsky
Benedikte Bjerre
Gerald Domenig
Franziska Kneidel
Jürgen Krause
Rolf Poellat
Tobias Rehberger
Michael Riedel
Siegfried Kreitner
Martin Spengler
Wolfgang Stehle
Stefan Wischnewski
Thomas Baumann
Katrin Bertram
Erik Bünger
Ben Brunner
Judith Egger
Gilbert & George
Rodney Graham
Henrik Hakansson
Ute Heim
Theo Hofmann
Mauricio Kagel
Werner Reiterer
Wolfgang Stehle
Verena Stracke
Clea Seibt
Christine Tanqueray
Susanne Wagner
Stefan Winter
Marc Melchior
Melanie Kahlke
Herbert Nauderer
Stefan Winter
Albert Coers
Florian Froese-Peeck
Susu Gorth
Dana Lürken
Marc Fromm
Isabel Haase
Rita Hensen
Alix Stadtbäumer
Iskender Yediler
Felix Burger
Daniel Permanetter
Lisa Endriß
Peter Grigorio
Petra Gerschner
Anna McCarthy
Edouard Steinhauer
Sophia Süßmilch
Ernst-Otto Thomas
Florian Thomas
Martin Hast
Ute Klein
Rebekka Kraft
Oh-Seok Kwon
Ina Ettlinger
Vincent Mitzev
Ossi Fink
Fischli / Weiss
Stefano Giuriati
Luigi Troja
Pier Paolo Pasolini
Michele Bernardi
Burkard Blümlein
Katinka Bock
Rita Hensen
Christine Tanqueray
Lucia Falconi
Siegfried Kaden
Andreás Lang
Frank Herzog
Ludwig Popp
Bettina Speckner
Masayuki Akiyoshi
Scarlet Berner
Yukara Shimizi
Almut Determeyer
Quirin Bäumler
Discoteca Flaming Star
Tom Früchtl
Andy Hope 1930
Paul Huf
Franziska Hufnagel
Hans-Jörg Mayer
Aribert von Ostrowski
Maren Strack
Claudia Wieser
Moje Assefjah
Shirin Damerji
Claudia Djabbari
Michael von Brentano
Manfred Erjautz
Ivan Baschang
Klaus vom Bruch
Jean Marc Bustamante
Günther Förg
Michael Hofstetter
Iska Jehl
Dieter Rehm
Peter Reill
Matthias Wähner
Gregor Passens
Martin Wöhrl
Patricia London Ante Paris
Martin Fengel
Jörg Koopmann
Elmar Bambach
Julia Marquardt
Birgit Vogel
Yehuda Altmann
Olaf Unverzart
Alexandra Vogt

Ein Kunstraum
der Stadt München